Tunnel sanieren: Korrosion stoppen, Beton ertüchtigen

Tunnel Schindellegi: Optimal saniert mit Kathodischem Korrosionsschutz

Mit dem Kathodischen Korrosionsschutz (KKS) gibt es ein schnelles, wirtschaftliches Sanierungsverfahren für Stahlbeton-Bauwerke. Es minimiert den Betonabtrag und stoppt die Korrosion der Bewehrung. Beim Straßentunnel Schindellegi (Schweiz) bewährt sich zudem der statisch mitwirkende Nassspritzmörtel StoCrete TS 203. Eine helle, nicht reflektierende Schlussbeschichtung erhöht die Verkehrssicherheit.

Im 168 Meter langen Straßentunnel Schindellegi („H8-Tunnel“, Baujahr 1972) hatten Schadstoffe – insbesondere Chloride – das Stahlbetontragwerk stark geschädigt. Um die Standsicherheit zu gewährleisten, war der Tunnel daher instand zu setzen. Dies erfolgte mit Kathodischem Korrosionsschutz (KKS) und einer Erhöhung der Betondeckung.

Beim KKS wirkt ein am Stahlbeton angelegter Gleichstrom dem Korrosionsstrom entgegen. Dadurch finden auf der Stahloberfläche nur noch kathodische Teilreaktionen statt. Die Korrosion des Bewehrungsstahls sinkt nahezu auf null, Lochfraß stoppt, die Bewehrung bleibt erhalten. Dafür ist der Abtrag des chloridbelasteten oder carbonatisierten Betons nur soweit notwendig, bis ein tragfähiger Untergrund entsteht, um das Anodensystem zu installieren und die erforderliche Anodenüberdeckung herzustellen.

Beim Tunnel Schindellegi ging es um die Deckenuntersichten, Unterzüge, die oberen Wandstreifen sowie Stützen und Fugen. Installiert wurden 13 Millimeter Band-Anoden, eingebettet mit dem Nassspritzmörtel StoCrete TS 203, einem polymervergüteten Betonersatz der Klasse R4 mit Systemprüfungen als Anoden- und Instandsetzungsmörtel für den KKS mit Titan-Mischoxid-Anoden. StoCrete TS 203 erfüllt zudem die Baustoffklasse A2-s1, d0 (nichtbrennbar) gemäß EN 13501-1 – und sein niedriger statischer E-Modul sorgt dafür, dass er Bewegungen im Bestandsbeton folgen kann, ohne zu reißen oder abzuplatzen. Zur Wiederherstellung des Feuerwiderstandes wurde die Betondeckung mit bis zu 300 Millimeter StoCrete TS 203 erhöht. Die Fläche ist in acht Schutzzonen unterteilt, jede Schutzzone kann separat geregelt werden. Zusätzlich eingebaute Stab-Anoden schützen die hinteren Lagen der Bewehrung. Sie wurden in Bohrlöcher montiert, die anschließend mit Vergussmörtel verfüllt wurden. Der Mörtel stellt den elektrolytischen Kontakt zwischen den Anoden und dem Konstruktionsbeton her.

Die abschließende Beschichtung mit StoPox TU 100 sorgt für eine helle, nicht reflektierende Oberfläche mit reduzierter Verschmutzungsanfälligkeit. Sie trägt zu mehr Verkehrssicherheit im Tunnel bei.

 


 

Bautafel

Objekt: Schindellegi Tunnel, Schweiz
Bauherr: Tiefbauamt Kanton Schwyz, Schweiz
Planer: Instandsetzung – Afry Schweiz AG, Brunnen, Schweiz
Verarbeiter:
STRABAG AG, Schlieren, Schweiz
KKS – suicorr AG, Dietikon, Schweiz
Trauffer AG Bautenschutz, Brienz, Schweiz
StoCretec-Kompetenzen:
• Spritzmörtel: StoCrete TS 203
• Vergussmörtel: StoCrete TV 304
• Tunnelspachtel (CH): StoCrete TF 300 (grob, fein)
• Beschichtung: StoPox TU 100

 


 

Die Band-Anoden wurden an der Decke installiert und anschließend mit dem Nassspritzmörtel StoCrete TS 203 eingebettet.
Foto: STRABAG AG

 

Die helle, nicht reflektierende Schlussbeschichtung StoPox TU 100 trägt zu mehr Verkehrssicherheit im Tunnel bei.
Foto: Sto AG, Schweiz

 

Der Straßentunnel Schindellegi („H8-Tunnel“) im Kanton Schwyz wurde 1972 erbaut und ist 168 Meter lang.
Foto: Sto AG, Schweiz

 


 

Abdruck honorarfrei, Belegexemplar erbeten.

Jan Birkenfeld

Jan Birkenfeld Author

Tel.: 05307 80093 85 Fax: 05307 80093 69 E-Mail: j.birkenfeld@pr-neu.de