Türenbau zwischen Exponaten und Besuchern

Deutsches Museum, München: Umbau im laufenden Betrieb

Das Deutsche Museum in München wird generalsaniert – noch bis 2028. Ein großes, äußerst komplexes Projekt, bei dem durch den heute strengeren Brandschutz insbesondere die Modernisierung der Türen viel Fachwissen erfordert. Der erste Bauabschnitt ist bereits abgeschlossen. Da die Arbeiten im laufenden Betrieb erfolgen, ist dieses Projekt nicht nur für die Planer, sondern auch für den Montage-Betrieb sehr anspruchsvoll. Heute sorgen mehr als 200 neue Stahltüren von Teckentrup für Sicherheit nach dem Stand der Technik.

Seit 120 Jahren beeindruckt das Deutsche Museum in Mün­chen seine Besucher mit naturwissenschaftlich-technischen Exponaten. Vor allem die Vorführungen mit praktischen Experi­menten ziehen viele Menschen an. Doch auch der Technikfokus der Ausstellung(en) konnte den Zahn der Zeit nicht aufhalten: Das Gebäude und seine Ausrüstung mussten auf den aktuellen Stand gebracht werden. Daher wird das Stammhaus auf der Münchner Museumsinsel in einem lang­fristigen Prozess per Generalsanierung zukunftsfähig gemacht – und die Sanierung selbst wird zum ausstellungswürdigen Kunststück, dargeboten in einem gewaltigen Gebäudekomplex mit mehr als 66.000 Quadratmetern Ausstellungsfläche. Zudem erfolgt das Schauspiel bei laufendem Betrieb. Etliche große, schwere und empfindliche Exponate der rund 125.000 Ausstellungsstücke müssen dabei in ihren Räumen bleiben. Ein ambitioniertes Projekt also, das die Bau-Teams besonders fordert. Entsprechend treiben die Verantwortlichen die Sanierung mit großer Vorsicht und Sorgfalt voran. Bereits 2015 begann der Umbau, die erste Phase ging 2022 zu Ende. Bis zum 125. Geburtstag im Jahr 2028 soll auch der zweite Abschnitt fertiggestellt sein.

Modernisierung und Sicherheit

In der langen Geschichte des Museums kam es auch zu Feuer- und Wasserschäden und die damals realisierten Brandab­schnitte waren für heutige Vorgaben zu groß. Um den Schutz im Zuge der Modernisierung zu erhöhen, kamen daher dem Brand- und Hochwasserschutz – und auch der Flucht­wegsicherung – besondere Bedeutung zu. So schützt heute eine neue Hochwas­serschutzwand rund um das Gebäude vor Flutschäden durch die Isar. Für den Feuerschutz wurden viele neue Brandschutztüren eingebaut, exakt spezifiziert auf den jeweiligen Einsatzort. Hier mussten die Planer verschiedene bauliche Situationen berücksichtigen – unterschiedliche Bestandswände (Mauerwerk, Stahlbeton, Leichtbau) ebenso, wie diverse technische Profile (Größe, Flucht- und Rettungswege bzw. Zugangsberechtigungen, T30/T90, mit oder ohne Glaseinlass zur Durchsicht etc.).

Planung, Herstellung und Montage: Hand in Hand zum optimalen Ergebnis

Mit der Jens Dunkel Glas- und Bauelemente GmbH hat sich ein im Objektgeschäft und Museumsbau erfahrener Betrieb diesen Herausforderungen gestellt. 200 Stahltüren (überwiegend in den nicht-öffentlichen Gebäudeteilen) galt es, im ersten Bauabschnitt zu planen und einzubauen. Während der Bauphase sah sich Projektleiterin Ute Fiedler immer wieder mit Sonderfällen konfrontiert, für die es gemeinsam mit Teckentrup vor Ort galt, pragmatisch Lösungen zu suchen und die ArchitektInnen fachkundig zu beraten. Der Türenhersteller kennt die besonderen Ansprüche von Museen und sorgt in vielen Häusern weltweit für adäquate Fluchtwegs- und Einbruchsicherheitslösungen, beispielsweise im Klimahaus Bremerhaven, im „Tate Modern“ in London oder im „M+“ in Hong Kong.

Zum Ende der ersten Bauphase lief der Aufbau von Exponaten und Ausstellungen gleichzeitig mit der Türenmontage, der technischen Ausstattungen und den Testläufen. Für diese Arbeiten parallel zum Museumsbetrieb galten sogar zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen.

Sicherheit für Gegenwart und Zukunft

Rund 1,5 Millionen Menschen besuchen das Deutsche Museum jedes Jahr. Solche Besucherzahlen führen zu einem ausgeklü­gelten (Notfall-)Wegekonzept. Auch große Durchgänge, die im Normalfall die Gäste zum Durchtritt einladen, müssen im Ernstfall zuverlässig schließen. Die Fluchttüren wiederum müssen sofort erkennbar und im Notfall leicht zu öffnen sein. Im Optimum umfassen die Sicherheitsfunktionen dabei nicht nur die gegenwärtige Situation, sondern sorgen auch noch in vielen Jahren für die Sicherheit von Besuchern und Exponaten. Das Deutsche Museum zeigt: Wenn die Beteiligten Hand in Hand zusammenarbeiten, lassen sich solche Lösungen finden. So wird das Museum 125 Jahre nach seiner Eröffnung auf Stand der Technik und gut gerüstet für die Zukunft sein.

 


 

Zitat:

„Mit Teckentrup haben wir einen hervorragenden und verläss­lichen Partner an unserer Seite, der uns in allen Belangen der Abwicklung bei derartigen Bauvorhaben ausgezeichnet unter­stützt. Dazu zählt u.a. die Hilfe bei der technischen Klärung, insbesondere der fachlich kompetenten Unterstützung bei der Planung der Ausführung sowie die innovative Problemlösung. Dies reicht bis zur zuverlässigen Zusammenarbeit mit der Logistikabteilung: Beengte Anlieferzonen und fest definierte Anlieferzeiten sind bei derart situierten und eng getakteten Pro­jekten auch für die Fahrer immer wieder eine Herausforderung.“

Ute Fiedler, Projektleitung Türen, Jens Dunkel Glas- und Bauelemente GmbH, Burg.

 


 

Bautafel

Standort: Museumsinsel 1, 80538 München
Bauherr: Deutsches Museum, München
Architekturbüro: RKW Architektur+, Düsseldorf
Montagebetrieb Objekttüren Jens Dunkel Glas- und Bauelemente GmbH, Burg
Türen: ca. 200 Türen, darunter feuerhemmende und -beständige Türen und Klappen • T30-1/2-FSA „Teckentrup 62“ • T90-1/2-FSA „Teckentrup 62“)
Modernisierung/Sanierung 1. Abschnitt: von 10/2015 bis 07/2022 (Eröffnung)

 


 

Aktuell erreichen die Besucher den temporären Eingang über die Corneliusbrücke.

 

In den Katakomben: Auch hier spielt der Brandschutz eine wichtige Rolle. Mit den großen, zweiflügeligen Feuerschutzabschlüssen „Teckentrup 62“ sind die heutigen Anforderungen zuverlässig erfüllt.

 

Einflügelige Feuerschutztür vom Ausstellungsraum in den nicht-Öffentlichen Gebäudeteil.

 

Große, einflügelige Feuerschutz- und Rettungswegstür mit Obentürschließer im Ausstellungstrakt.

 

Die feuerbeständige Tür T90-1-FSA „Teckentrup 62“ ist Teil des Brandschutzkonzepts – hier in den neugestalteten Ausstellungs¬räumen und im Sanitärtrakt.

 

Ein Großteil der 200 Brandschutztüren ist in den nicht öffentlich zugänglichen Teilen des Museums eingebaut. Je nach Anforde-rung sind es T90-2-FSA „Teckentrup 62“, Dickfalz, geprüft nach EN 1634-1 (DIN 4102) mit Anschluss an die Rauchmeldezentrale und mit Auslösetaster versehen. Ebenso gibt es Ausführungen mit Panikschloss, Standflügelverriegelung und Haftmagneten.

 

Unter den rund 28.000 Exponaten befinden sich Bekanntheiten wie das turmhohe Foucault´sche Pendel. Vorübergehend mussten sie ihren Platz räumen, mittlerweile stehen sie wissbegierigen Blicken wieder zur Verfügung.

Bilder: Eblenkamp / Deutsches Museum / Teckentrup

 


 

Abdruck honorarfrei, Belegexemplar erbeten

 

Jan Birkenfeld

Jan Birkenfeld Author

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